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In seiner Dachgeschosswohnung wird Andreas Oertel gequält und getötet.

Der geistig behinderte Andreas Oertel wird am 20. und 21. März 2003 in seiner Wohnung in Naumburg mehrfach von einer mehrköpfigen Gruppe – zwei erwachsene Brüder und mehrere Jugendliche aus „sozial schwierigen Verhältnissen“ im Alter zwischen 15 und 17 Jahren – zusammengeschlagen, gewürgt und ausgeraubt. Das 40-Jährige Opfer stirbt am 21. März 2003 aufgrund von massiven Schlägen und Tritten gegen den Kopf. Nachdem mehrere Jugendliche mit der Tat geprahlt hatten, informiert ein anonymer Anrufer die Polizei über den Tod von Andreas Oertel. Als Grund für die Misshandlungen geben mehrere Tatbeteiligte gegenüber Polizei und Gericht an, das als homosexuell bekannte Opfer habe 14- bis 16-Jährigen aus dem Umfeld ihrer Clique Geld für sexuelle Handlungen angeboten. Das Landgericht Halle stellt im Urteil fest, die Gruppe, die ihr Opfer als „Kinderficker“ bezeichnet habe, habe den 40-Jährigen für sein Fehlverhalten bestrafen, aber nicht töten wollen. Im August 2004 verurteilt das Gericht zwei vorbestrafte Brüder im Alter von 26 und 29 Jahren daher wegen Raubes mit Todesfolge zu 15 bzw. 14 Jahren und sechs Monat Haft. Drei jugendliche Mittäter werden in einem gesonderten Verfahren zu achteinhalb bis neunjährigen Jugendstrafen verurteilt.